Facetten des Monats April 2017
Ursula Müller
Zwei Vormittage die Woche mache ich die Kinderhüte während der Rückbildungs- und Pilatesklasse.
Nach der Ausbildung zur Kinderkrankenschwester arbeitete ich 10 Jahre auf der Kinderonkologie (Leukämie und Tumorerkrankungen) – mit allen Freuden und Leiden die eine Anstellung in diesem Bereich mit sich bringt. 2003 kam unsere erste Tochter zur Welt und der Wechsel von Berufsfrau zur Mutter war nicht immer ganz einfach. In der Theorie klingt Kinderbetreuung und Erziehung doch deutlich einfacher als es sich dann in der Praxis herausstellt. 2005 und 2007 kamen unsere beiden Söhne zur Welt und komplettierten unsere Familie. Bis 2013 arbeitete ich noch Teilzeit weiter auf der Kinderonkologie. In die Kinderhüte im Link bin ich durch Zufall gekommen. Ich geniesse die Zeit mit den Kindern sehr, zu Beginn kam es mir nach meiner Berufstätigkeit fast eigenartig vor, mit gesunden Kindern zu tun zu haben: Ein kleines Lächeln von einem Baby, ein Kleinkind, das sich nach einem schwierigen Anfang einige Wochen später problemlos von der Mutter trennt und bei mir bleibt zum Spielen, der Austausch unter Müttern. Oft ist die Hüte vom Rückbildungsturnen das erst Mal nach der Geburt, in der die Mütter ihre Kinder fremdbetreuen lassen. Dass dies ein schwieriger Moment ist, ist mir bewusst; umso mehr freue ich mich, den Müttern die Gelegenheit zu geben, etwas für sich selbst zu machen. Wieder mal ein Baby im Tragtuch tragen, ist auch für mich selbst immer ein schöner Moment. Es gibt wenig friedlicheres als ein schlafendes Kind im Tragtuch oder auf dem Arm. |