Facetten des Monats Februar 2018
Jlona von Büren
Gibt es die ideale Ernährung?
Eine grosse Leidenschaft von mir ist das Kochen und Experimentieren mit unterschiedlichen Ernährungsformen und deren Wirkung auf uns - nicht immer zur Freude meiner Familie. Neben der Neugier spielt auch mein Hintergrund als Heilpraktikerin, Wildkräuter- und Wildgemüse-Fan eine Rolle. Zurzeit beschäftige ich mich mit den gesundheitlichen Vorteilen von fermentiertem Gemüse und der Herstellung eines spritzigen Ingwerbiers. Meine Erfahrungen gebe ich auch in Kursen und in meiner Praxis weiter. In meinem Elternhaus wurde grossen Wert auf eine gesunde Ernährung gelegt. Wir haben uns vegetarisch vollwertig ernährt und dies in einer Zeit, als es in Restau-rants für Vegis auf Anfrage einen Gemüseteller oder Pommes gab und der Speck im Salat nicht als Fleisch durchging. Wir hatten einen eigenen Gemüse- und Kräuter-garten und gaben dem Boden durch Kompostieren Nährstoffe zurück. Im vergangenen Herbst war ich an einer viertägigen Weiterbildung zum Thema Nährstoffe. Die Informationen die man uns zur Qualität unserer Ackerböden weitergab, haben mich tief betroffen gemacht. Durch die extensive Bodenbe-wirtschaftung sind unsere Böden so sehr ausgelaugt, dass sich im Gemüse kaum mehr Nährstoffe befinden. Die steigende Übersäuerung des Bodens hemmt zusätzlich Wachstum und Nährstoffaufnahme, im Bereich niedriger pH-Werte steigt zudem die Mobilität toxischer Schwermetalle wie Aluminium, Blei, Cadmium etc. Durch lange Transportwege verlieren Gemüse und Früchte weiter an Nährwert. Die ideale Ernährung ist daher für mich die Ernährung, die meinen Körper bestmöglich mit gesunder Energie versorgt. Sie beginnt bei der Wertschätzung der Ressourcen und beim Einkauf. Ich achte mehr denn je auf saisonale, regionale Demeter- oder Bio-Produkte, die ich wenn möglich direkt im Hofladen einkaufe. Ich liebe den Kontakt zu den Höfen und kann so den Landwirten sagen, wie sehr ich ihre Arbeit schätze. Ausprobieren lohnt sich, nährstoffreiches Gemüse schmeckt mir und sättigt mich besser, fördert nachhaltig die Gesundheit von Umwelt, Mensch und Tier und scheint daher nur auf den ersten Blick teurer. |